Historie
Der Schießstand Wahle entstand in der Nachkriegszeit durch Initiativen die einerseits dem alten Jagdschießclub Fürstenau und anderseits dem Hegering Vechelde angehörten. Zuerst wurden die Kugelstände fertiggestellt und später ein einfacher Trapstand mit einer Handspanner-Wurfmaschine. Zu dieser Zeit stand die Anlage, hauptsächlich der Kugelstand, auch der durch die Gebietsreform von 1974 heute nicht mehr existierenden Kreisgruppe „Jägerschaft Braunschweig-Land“, zur Verfügung.
Nach der Auflösung dieser Jägerschaft wurde der Schießstand allein von der Jagdgruppe Vechelde verwaltet, die sich aus den anfangs genannten Jägern zusammensetzte. Bestrebungen nahmen Form an, den Schießstand Wahle weiter auszubauen, insbesondere den Schrotstand. Die Pläne sahen einen Trapstand mit einem Turbolenzautomaten vor und einen separaten Skeetstand mit vollautomatischen Wurfmaschinen. Diese Pläne wurden energisch vorangetrieben und insbesondere von dem Wahler Landwirt HEINRICH FLOHR in die Tat umgesetzt. Die fehlenden finanziellen Mittel mussten durch Eigenleistungen ausgeglichen werden. Das war nur möglich, weil viele am jagdlichen Schießen interessierte Jäger aktiv mithalfen. Darüber hinaus stellten Landwirte ihre schweren Geräte zur Verfügung.
Dies allein genügte aber nicht, weshalb finanzielle Hilfen nötig waren:
1. Von der durch die Gebietsreform vergrößerten Jägerschaft Braunschweig (Stadt), die interessiert war, dass ihre Mitglieder diesen Schießstand nutzen konnten.
2. Von der Landesjägerschaft Niedersachsen
3. Vom Büchsenmacher Georg Knappworst zur Finanzierung der Skeetmaschinen
4. Durch eine große Spendenaktion mit zum Teil sehr namhaften Beträgen
5. Durch den Jäger Eckhart Kathmann, der die gesamte elektrische Installation kostenlos ausführte.
Nach all diesen Anstrengungen fand am 23. August 1975 die offizielle Einweihung, verbunden mit einem Mannschaftspokal- und Nadelschießen mit 130 Schützen, statt.
In den folgenden Jahren wurden dreitätige Bezirksmeisterschaften mit 18 Jägerschaften, über 40 Mannschaften und bis zu 250 Teilnehmern durchgeführt. Ebenso Kreismeisterschaften der Jägerschaften Peine, Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter, Preis- und Pokalschießen von Rottweil, Winchester und Gevelot mit überregionaler Teilnahme fanden großen Anklang. Besonders die offenen Schießen, das „Donnerstagsschießen“, von der Firma Knappworst ausgerichtet, mit gastronomischer Bewirtung wurden sehr gut besucht. Viele Hegeringe, Vereine und Jungjägerausbilder nutzen den Schießstand bis heute.
Der Initiator des Schießstandes Wahle, HEINRICH FLOHR, verstarb im Juni 1981 leider plötzlich in Alter von 52 Jahren. Seine Nachfolger waren die Jäger Heinrich Meyerhof aus Denstorf und Albert Welge aus Bettmar. Die notwendigen Pflege- und Unterhaltungsarbeiten, die Organisation und Kassenführung wurde durch die in vielen Jahren Jahren gewachsene Gemeinschaft aufrecht erhalten. Am 12. Juni 1982 versammelten sich zahlreiche Waidgesellen auf dem Schießstand, um einen Gedenkstein zu Ehren des verstorbenen Heinrich Flohr zu enthüllen und einen Wanderpokal auszuschießen.
Im Jahre 1995 beabsichtigten die Nutzer des Schießstandes das bis dahin gepachtete Gelände zu kaufen. Um für den Ankauf geschäftsfähig zu sein, wurde der eingetragene Verein „Schießstand Wahle e.V.“ gegründet und der Schatzmeister der Jägerschaft Braunschweig, Jürgen Hübner, zum Vorsitzenden gewählt. Die Mitglieder kamen aus den Jägerschaften Braunschweig, Peine und Salzgitter.
2005 verlangte der Landkreis Peine die Sanierung des kontaminierten Bodens der Wurfscheibenstände. Mehrere tausend Kubikmeter Erdreich mussten zu diesem Zweck bewegt werden, was enorme Kosten verursachte. Der Schießstand Wahle e.V. konnte das nur mit finanzieller Unterstützung der Landesjägerschaft Niedersachsen und der Jägerschaften Braunschweig und Peine bewältigen. Daher wurde das Wurfscheibenschießen ab 2013 eingestellt.
Ein Neuaufbau der Trap- und Skeetstände ist wegen der vorgeschriebenen höchst aufwändigen Baumaßnahmen nicht vorgesehen.
Der bewährte Büchsenschießstand steht jedoch weiter zu Verfügung.